Aus allen Teilen des Landes strömten Projektverantwortliche und Interessierte zur offiziellen Abschlussveranstaltung von PJuK (Projekte Jungsein in Kommunen) nach Stuttgart. Am Projekt haben insgesamt 17 Kommunen teilgenommen, allein sechs im Rems-Murr-Kreis. Am Abschlusstag wurde das Projekt reflektiert und es wurde in die Zukunft geschaut. Was hat das Projekt den Jugendlichen vor Ort und der Kommune gebracht? Wie werden die Planungen für die Jugendarbeit zukünftig laufen?
PJuK hatte eine Laufzeit von knapp 1,5 Jahren und hatte das Ziel, die Jugendhilfeplanung auf kommunaler Ebene voranzubringen. Die Projektmittel brachten zudem die Möglichkeit mit sich, tolle Aktionen und Projekte mit und für Kinder und Jugendliche umzusetzen, für die sonst oftmals das Geld oder die Gelegenheit in den Kommunen fehlt.
In Kernen konnten wir im Rahmen des Projekts im Sommer 2021 an der Karl-Mauch-Schule ein Lego-Projekt und an der Haldenschule ein Kunstprojekt durchführen. Hier wurde die Frage behandelt, wie die Kinder ihr Wunschkernen der Zukunft sehen. Die Kunstwerke konnten in einer Fensterausstellung am Bürgerhaus im Januar/ Februar 2022 besichtigt werden. Für die Größeren gab es im September 2021 eine eigene Jugendbefragung. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden im Jugendhearing am 4. Oktober 2021 nochmals vertieft behandelt. Die vier großen Themenbereiche waren: 1. Fehlende Angebote, 2. Treffpunkte, 3. Projektideen und 4. Jugendbeteiligung in Kernen. Die Jugendlichen erarbeiteten zusammen Ideen und Vorschläge, was man tun kann, damit sie gerne in Kernen wohnen/ sich in Kernen gut aufgehoben fühlen/ wahrgenommen fühlen.
Besonders der Wunsch nach weiteren Treffpunkten war sehr präsent und es entwickelte sich die Idee, in der Garage beim KSieben eine selbstverwaltete Jugendbar einzurichten. Diese Idee verfolgten wir mit einer Gruppe von interessierten Jugendlichen weiter und sind derzeit noch bei der Umsetzung. Aktuell wird die Garage auf Vordermann gebracht, ausgeräumt, von Spinnenweben und deren Bewohnern befreit, gestrichen und die Ausstattung dafür besorgt. Neben Sitzgelegenheiten, einem Tresen und Kühlschränken gehört doch noch Einiges mehr dazu! Es folgt noch die Befüllung mit Getränken und die Festlegung von Öffnungszeiten und Thekendiensten, damit die Jugendbar auch bald ihr (Garagen-) Tor öffnen kann. Wir hoffen, dass sich mit dem Angebot der Jugendbar ein neuer Treffpunkt für Jugendliche in Kernen entwickelt.
Außerdem konnten mit Hilfe der Projektmittel Werbematerial für das Mobile Jugendreferat in digitaler und materieller Form beschafft werden, wie beispielsweise ein neues Logo, ein einheitlicher Instagram-Auftritt, Arbeitskleidung und Beachflags. Weitere Mittel kamen der direkten Jugendarbeit zu Gute, wie die Anschaffung einer neuen Spiele-Konsole oder einem weiteren Zelt für Freizeiten.
Die weiteren beim Jugendhearing genannten Ideen versuchen in der täglichen Jugendarbeit, sowie bei baulichen Planungen in der Gemeinde und im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK) umzusetzen, bzw. zu berücksichtigen. Wir möchten ein für Kernen geeignetes Jugendbeteiligungsformat weiter ausbauen und verfestigen. Für aktive Jugendbeteiligungsaktionen stellt die Gemeinde jährlich ein Budget in Höhe 5.000 Euro zur Verfügung. Auch soll das Jugendfestival im Jahr 2023 wiederholt werden.