Umweltschutz hat in Kernen einen großen Stellenwert. Das im Juli 2021 vom Gemeinderat beschlossene "Bündnis für ein klimaneutrales Kernen" hat die Klimaneutralität bis 2035 zum Ziel.
Die Anforderungen sind vielfältig: Zu den Aufgaben gehören Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Energieeinsparung, ebenso die Beachtung der Gewässerökologie und der Artenvielfalt.
Die Kulturlandschaft "Streuobstwiese" hat in Kernen einen ganz besonderen Stellenwert. Die Wiesen sind wertvoller Lebensraum für Insekten- und Vogelhabitate und stehen zugleich für eine große Obstsortenvielfalt. Zum Erhalt der hiesigen landschaftsprägenden Streuobstwiesen und ihrer Biodiversität wurde im Jahr 2008 die Interessensgemeinschaft (IG) Streuobst gegründet.
Zudem sollen erneuerbare Energiequellen (beispielsweise Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Geothermie) bei den Verbrauchern noch stärker ins Bewusstsein rücken.
Das im Juli 2021 vom Gemeinderat beschlossene "Bündnis für ein klimaneutrales Kernen" hat die Klimaneutralität bis 2035 zum Ziel. Statt über Restriktionen oder ordnungspolitische Maßnahmen den Klimaschutz zu stärken, pflegt das Bündnis vielmehr einen proaktiven und optimistischen Blick auf den Umwelt und Klimaschutz. Mitmachen und Anpacken stehen im Mittelpunkt , was nicht zuletzt die Chance mit sich bringt, viele Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine, Unternehmen und Institutionen für diese Jahrhundertaufgabe zu gewinnen. Gemeinsam wollen wir zeigen: Aktiver Klimaschutz ist nicht nur notwendig , sondern vor allem auch eine Chance. Das Beschlusspapier steht hier als PDF zum Download bereit:
Die Gemeindeverwaltung unterstützt den Erhalt und die richtige Pflege der landschaftsprägenden Streuobstwiesen durch verschiedene Förderangebote. So werden Grundstücksbesitzer unter anderem zur korrekten Pflege ermuntert Auch Neupflanzungen im Herbst zum Bestandserhalt werden bezuschusst.
Seit 2014 nimmt eine im Ordnungsamt geschaffene 12,5-Prozent-Stelle Kontakt zu Besitzern auf, deren Grundstücke nicht gepflegt werden. Rund 400 solcher Grundstücke hatte IG Streuobst im Jahr 2012 erfasst. Erbengemeinschaften, aber auch hohe Kosten der Erstmaßnahme und er konsequenten Nachpflege (z. B. bei stark brombeerüberwucherten Grundstücken) machen es mitunter schwierig zum gewünschten Erfolg zu gelangen.
Ganz aktuell bemüht sich die Gemeindeverwaltung um Bundeszuschüsse aus dem Programm „Leben.Natur.Vielfalt“ für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität auf den Streuobstwiesen. Dem hat der Technische Ausschuss (TA) des Gemeinderats in seiner Sitzung vom 4. Februar zugestimmt. Entstanden ist die Idee nach einem Austausch mit dem Biodiversitätsplaner Philipp Unterweger sowie der Kernener Interessengemeinschaft Streuobstwiesen im September 2021.
Im Fall einer Bewilligung flössen die Fördermittel binnen eines Jahres und das Kernener Gesamtprojekt Biodiversität könnte Anfang 2023 starten. Die Kosten betragen bei einem Projektzeitraum von voraussichtlich vier Jahren rund 160 000 Euro. Sollte die Förderung wie erhofft bei 75 Prozent liegen, dann fielen für Kernens Kommunalkasse Kosten in Höhe von rund 40 000 Euro an.
In Kernen sollen grundlegend die ortsumgebenen Streuobstwiesen optimiert, gepflegt und dabei die Biodiversität, also die Artenvielfalt in Tier- und Pflanzenwelt, verbessert werden. Die regionalen Akteure werden in den Prozess eingebunden.
Stand: Februar 2022
Das Konzept dient als Grundlage für energetische Investitionsentscheidungen im privaten sowie Sanierungs- und Entwicklungsprozessen im öffentlichen Raum.