Der Wasserverband Endersbach-Rommelshausen lässt derzeit die Guckenbrunnenquellen sanieren. Eine Baustellenführung gab Einblick in das Vorgehen.
Die Stadtwerke Weinstadt und der Wasserverband Endersbach-Rommelshausen sanieren derzeit die Quellen Guckenbrunnen I u. II am Ortsrand von Schnait. Für rund 530.000 Euro sichern damit beide Kommunen nachhaltig die Trinkwasserversorgung mit Eigenwasser für die nächsten Generationen. Die Arbeiten, die Anfang Februar begonnen haben, dauern noch bis etwa Mitte April 2019 an.
Bei der komplexen Sanierung wird das bestehende Erdreich bis zum erkennbaren Austritt der Quelle abgetragen und die Quelle neu gefasst. Sämtliche Rohre und die Quellsammelschächte werden erneuert, eine Sickergalerie zur Drainage geschaffen und die Quellfassung mit Lehmschichten neu abgedichtet.
Durch die Maßnahme sollen insbesondere die Umläufigkeiten, der Eintritt von Oberflächenwasser und die Einwurzelungen beseitigt werden. Dadurch werden die Schüttung der Quelle und die Wasserqualität langfristig erhalten. Die ausführenden Arbeiten in dem unwegsamen Gelände leistet eine österreichische Fachfirma, die spezialisiert ist auf Grabungen mit dem Spinnenbagger.
Bild: Gemeinde Kernen
Nötig wurde die umfangreiche Sanierung, da Messungen zeigten, dass sich insbesondere Starkregen-Ereignisse negativ auf die Wasserqualität auswirkten. Der Quellfluss war nicht mehr vor Oberflächenwasser geschützt. Zum anderen zeigte sich, dass dessen Sammelstränge nicht so verlaufen, wie angenommen. So trat Quellwasser auch neben den Fassungen aus. Rammkernbohrungen zeigten schließlich, dass die Quellstandorte, die bei ihrer Erschließung vor 100 Jahren noch nicht bewaldet waren, jetzt tief durchwurzelt waren. Dies wirkt wie eine Drainage und dadurch lief Oberflächenwasser in die Quellen.
Laut einer ersten gutachterlichen Empfehlung war der Einsatz einer Wasseraufbereitungsanlage nötig. „Aber dann haben wir erfahren, dass man auch durch entsprechende Quellfassung etwas tun kann“, sagt Thomas Maier, Chef der Stadtwerke Weinstadt. Bei der Baustellenführung für Vertreter beider Kommunen erläuterte er das Projekt und gab Einblick in die Quellfassungen. Ein Projekt das sich langfristig lohnt, ist Kernens Rathauschef Stefan Altenberger überzeugt, denn das Quellwasser ist günstiger als Wasser aus der Landeswasserversorgung. Kernen bezieht rund 15 Prozent seiner Wasserversorgung aus dem Wasserverbund Endersbach-Rommelshausen.