Rund 150 Interessierte nahmen an der Auftaktkonferenz des Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK) Kernen 2035 via Zoom teil. Moderiert wurde der Abend von Maximilian Stamm und Hans-Jörg Rapp von der Agentur Translake, die den GEK-Prozess begleitet.
Die Handlungsfelder, die Kernen im weiteren GEK-Prozess vertiefend betrachtet werden sollen, hatten sich als Ergebnis aus der großen Bürgerumfrage im November 2021 ergeben. Nach einem Kurzabriss der Umfrageergebnisse, erhielten die Zoomteilnehmer am Auftaktabend die Gelegenheit, in Kleingruppen zu den verschiedenen Themenfeldern persönlich Stellung zu beziehen und erste Ideen und Beschwerden einfließen zu lassen. Sie durften „Bedürfnisse“, „Schmerzen“ und „Wünsche“ zu verschiedenen Themen äußern.
„Schmerzen“ bereitet vielen vor allem die Situation auf dem Wohnungsmarkt, im Hinblick auf fehlende Wohnungen und teure Preise. Aber auch die Parksituation und der Durchgangsverkehr treibt die Menschen um. Geäußert wurde mehrfach auch der Wunsch nach mehr Respekt vor Natur und Landwirtschaft und nach gezielten Klimaschutz-Aktionen, beispielsweise der Förderung von PV-Anlagen auf Hausdächern oder dem Aufstellen eines Klimaschutzkonzepts. Das Bedürfnis nach mehr Gemeinsamkeit ist nach zwei Jahren Corona groß: so äußerten mehrere den Wunsch nach mehr Treffpunkten und Angeboten für alle Altersgruppen.
Den weiteren GEK-Prozess nach Ende des Austauschs in den Kleingruppen verdeutlichte Maximilian Stamm bildlich: „Wenn man sich das GEK als gelungenes, gutes Gericht vorstellt, stellt die Sammlung des heutigen Auftaktabends gewissermaßen den Einkaufskorb dar“, so Stamm. Bis das fertige Gericht am Ende auf dem Tisch steht, sind noch viele Arbeitsschritte nötig: das Auswählen, das Verarbeiten und Kochen der Zutaten – dann kommt das Genießen.
In der ersten Workshop-Runde Ende März geht es somit ans Filtern der am Abend gesammelten 450 Aussagen und dabei zu klären: Wo bestehen individuelle Befindlichkeiten, wo bestehen tatsächlich Probleme für viele? Welche Änderungen liegen überhaupt im Einflussbereich der Kommune? Welche der Aussagen – wie beispielsweise die Forderung, ein klares Bekenntnis zur Klimaneutralität zu äußern - sind vielleicht bereits obsolet, weil schon längst in Gang?
Somit wird in den jeweiligen Workshop-Handlungsfeldern das gesamte Portfolio aus Bürgerumfrage, Auftaktveranstaltung, Verwaltungswissen und Gemeinderatsklausur betrachtet. Ebenso wird die Rolle von Bürgerschaft, Verwaltung und Politik innerhalb des GEK-Prozesses beleuchtet.
Zur Wahl stehen folgende sechs Handlungsfelder: Klima, Natur & Umwelt – Bauen, Wohnen & Städtebau – Familie, Bildung & Soziales – Kultur, Tourismus & Identität – Wirtschaft & Landwirtschaft – Mobilität. Das Anmeldeformular ist hier verlinkt und kann direkt ausgefüllt und abgeschickt werden. Die Teilnehmenden werden rechtzeitig per Mail über Datum und Treffpunkt informiert. Je nach Bedarf sind pro Themenfeld drei bis vier Workshop-Runden geplant. Nach dem Start Ende März soll es im drei- bis vierwöchigen Turnus weitergehen.