Seit 50 Jahren freundschaftlich verbunden. Traditionell reisen zum Himmelfahrtswochenende Freunde aus der französischen Partnerstadt St. Rambert d‘Albon nach Kernen. Diesmal gab es besonderen Grund zu feiern, denn 2023 besteht die Städtepartnerschaft zwischen beiden Kommunen seit 50 Jahren. Dies wurde am vergangenen Samstagnachmittag mit einem öffentlichen Festakt im Bürgerhaus gefeiert. In den Reden der beiden Bürgermeister und Vorsitzenden der Partnerschaftsgesellschaften schwang viel mit von der tiefen Verbundenheit der beiden Kommunen, die rund 700 Kilometer voneinander trennt. Die Kleinstadt St. Rambert d‘Albon, rund 7.000 Einwohner groß, liegt in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.
"Die vergangenen fünf Jahrzehnte haben sichtbar Spuren hinterlassen", so Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch. Zwei allgegenwärtige sind das St. Rambert-Stadion in Kernen sowie die Rue Rommelshausen in St. Rambert d‘Albon. Gegenseitige Besuche halten die Freundschaft lebendig wie auch der seit 1976 bestehende Schüleraustausch mit der Rumold-Realschule. Vor wenigen Wochen erst waren Schüler des Collège Fernand Berthon in Kernen zu Gast. „Es ist wichtig, den Jugendaustausch weiter zu fördern, denn er ist die Grundlage für unsere weiter anhaltende Freundschaft“, betonte der Kernener Schultes: „Unsere Partnerschaft ist ein Beispiel für die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft auf europäischer Ebene. Wir sind stolz darauf, Teil eines europäischen Netzwerks von Partnerschaften zu sein, das Frieden und Verständnis fördert.“
Dies konnte Generalkonsul und Leiter des l‘Institut Francais in Stuttgart, Gaël de Maisonneuve, nur unterstreichen: „Jede Partnerschaft ist wichtig für die dt.-frz. Freundschaft – und wichtig für den Zusammenhalt in Europa.“ Geburtstagsglückwünsche gab es ebenso vonseiten des Landrats, überbracht von Johanna Bechtle, der Europabeauftragten des Rems-Murr-Kreises.
Maire Gérard Oriol blickte auf die vergangenen 50 Jahre zurück und darauf, wie alles begann: „Leon Badet und Günther Haußmann machten 1967 erste Schritte aufeinander zu“. Nach mehreren Briefwechseln und Treffen folgte am 21. Oktober 1973 die offizielle Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde von Vertretern beider Kommunen. „Die Jumelage und die Partnerschaftsgesellschaft halten seither die Beziehung zwischen den beiden Partnerstädten aufrecht. Besuche, Kultureller Austausch und gemeinsame Projekte haben die Beziehungen zwischen beiden Gemeinschaften gestärkt. „Vielen Dank für Ihre harte Arbeit und ihr Engagement!“, so Oriol.
„Die Partnerschaft wird gelebt“, betonten denn auch die PG-Vorsitzende Isa Hasselt und die Präsidentin der Jumelage Michelle Remillier. Regelmäßige Besuche boten viel Gelegenheit, die Lebensweisen, sozialen Strukturen und Probleme beider Seiten kennen- und verstehen zu lernen. „Lassen Sie uns weiterhin Brücken bauen und keine Mauern“, so Hasselt.
Die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Rommelshausen setzten die musikalischen Akzente beim Festakt. Die Turnerinnen der Sportvereinigung Rommelshausen wiederum begeisterten das Publikum mit ihrem schwungvollen „Schirmchenwalzer“ samt Akrobatik-Elementen.
49 Gäste waren am Himmelfahrtnachmittag aus St. Rambert d‘Albon angereist, darunter Maire Gérard Oriol sowie drei Gemeinderätinnen und –räte. Sie wurden am Abend von Bürgermeister Paulowitsch im Bürgerhaus empfangen. Untergekommen waren die französischen Gäste in Gastfamilien sowie im Gasthof Traube.
Am Freitag stand die Landeshauptstadt auf dem Programmplan. Ein Abstecher zum Fernsehturm war dabei, eine Stadtrundfahrt per Bus sowie ein Rundgang durch die Innenstadt. Am Morgen vor dem Festakt erhielt die kommunale Gruppe um Maire Oriol Einblicke in neue Kernener Projekte. Die Kleingruppe besuchte das Kinderhaus Pezzettino und das Mehrgenerationenhaus Seestraße. Am Standort Hangweide wurde Kernens geplantes Wohnbauprojekt der Zukunft erläutert. Natürlich machte die Gruppe auch bei der Yburg Halt und genoss die Aussicht über die Ortsteile Stetten und Rommelshausen und das gesamte Untere Remstal.
Am Samstagnachmittag folgte der Festakt mit Stehempfang im Bürgerhaus. Im Anschluss ließen die beiden Delegationen den runden Geburtstag bei einem geselligen Abendessen im Bürgerhaus ausklingen, ehe es am folgenden Tag nach dem Frühstück wieder gen Frankreich ging.