Klimaschutz fängt oft bei den kleinen Dingen an. „Durchfahrt verboten – Anlieger frei“ – Auf den ersten Blick ist alles wie gehabt am Verkehrszeichen, das an der Ecke Fellbacher Straße / Hegnacher Straße, Krafträder und Kfz von der Einfahrt abhalten soll. Und doch ist es etwas Besonderes. Es ist ein umweltfreundliches, wiederaufbereitetes Verkehrsschild, wie der Hinweiskleber auf der Rückseite offenbart – es ist das erste in Kernen und hängt seit Donnerstag, 14. März. Nach und nach werden beim notwendigen Tausch weitere aufbereitete Schilder folgen. Rund 150 sind es alleine im laufenden Jahr, sagt Betriebshofleiter Uwe Heinrich.
Was passiert eigentlich mit ausgedienten Verkehrsschildern? "Erst Wiederaufarbeiten, dann Recyceln" lautet die umweltfreundliche Methode. Dadurch wird nicht nur Müll vermieden, sondern auch der CO2-Ausstoß erheblich reduziert und zwar um bis zu 88 Prozent. Die Firma Swarco Dambach GmbH aus Gaggenau hat ein spezielles, verifiziertes Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, gebrauchte Verkehrsschilder wiederaufzubereiten und sie somit wieder in Umlauf zu bringen. Auch im Vergleich mit neuen Schildern, die einen Anteil recyceltes Aluminium enthalten können, haben die wiederaufbereiteten Schilder laut Hersteller eine bessere CO2-Bilanz.
Beim Wiederaufbereitungsverfahren werden die Verkehrsschilder von den Folien entschichtet und ohne einschmelzen wiederverwendet. Das Entschichten der Aluminiumschilder ist umweltfreundlich und die abgelöste Folie kann über den haushaltsüblichen Müll entsorgt werden. Anschließend werden die Verkehrsschilder mit einer neuen Folie kaschiert. Jedes wiederaufbereitete Schild erhält auf der Rückseite zusätzlich zum RAL-Gütezeichen ein grünes „Refurbished“-Zeichen.
Der Kernener Betriebshof, der im Herbst vergangenen Jahres vom neuen Verfahren erfuhr, nimmt aktiv am Rückführungsprozess teil. Der Grund für den Ersatz eines Verkehrszeichens liegt meist in der Aktualität der Beschriftung oder in der im Zeitablauf abnehmenden Reflexion. Bei Kontrollfahrten im Winter halten die Betriebshofmitarbeiter fest, wo Ersatz notwendig ist. „Die zu ersetzenden Schilder werden von uns gesammelt und dann regelmäßig der Firma Swarco Dambach zur Verfügung gestellt“, so Betriebshofleiter Heinrich zum Ablauf.